Fracking in Mexico - Unkonventionelle Gasförderung, Konventionelle Gasförderung, Fracking und Probe (sitios de interés)

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Mexiko erforscht und erschließt Schiefergasvorkommen

Regierung erhofft sich Impulse für die Chemieindustrie / 10,5 Mrd. US$ für Pipelinebau / Von Peter Buerstedde

Mexiko-Stadt (gtai) - Bereits 2013 will der Staatsmonopolist Pemex mit der kommerziellen Förderung der Schiefergasvorkommen des Landes beginnen. Laut Energieminister Jordy Herrera könnte die Erschließung das Wachstum pro Jahr um einen Prozentpunkt erhöhen. Dazu muss allerdings ein privates Engagement in dem Sektor rechtlich ermöglicht werden. Zudem ist der Ausbau des nahezu überlasteten Gasnetzes notwendig. Hierfür sollen in den kommenden sieben Jahren 10,5 Mrd. US$ an Investitionen fließen. (Internetadressen)

Seit 2007 hat die Erschließung von Schiefergasvorkommen in den USA dem Land Reserven für mehr als 90 Jahre beschert - gekoppelt mit niedrigen Gaspreisen, die für Industrie, Energiesektor und Verbraucher die Kosten senkten. Nachdem die USA vor weniger als zehn Jahren noch einer der größten Erdgasimporteure der Welt waren, ist das Land heute Selbstversorger und könnte mittelfristig auch stärker exportieren. Mexiko will dem Beispiel folgen und hat 2011 erste Schritte unternommen, um die Entwicklung des Sektors voranzutreiben.

Nach einer von der US-amerikanischen Energy Information Administration (EIA) in Auftrag gegebenen ersten Studie über mögliche Vorkommen von Schiefergas in 32 Ländern könnte Mexiko nach der VR China, den USA und Argentinien über die viertgrößten Reserven in der Welt verfügen. Demnach hat das Land geschätzte förderbare Schiefergasreserven von 681 Bill. Kubikfuß. Die Zahlen beruhen zwar auf sehr bruchstückhaften geologischen Daten, aber auf ein großes Potenzial in Mexiko deuten schon die großen Funde nördlich der Grenze in den USA hin. Dort werden etwa im Feld Eagle Ford 300 Mio. Kubikfuß Gas pro Tag gefördert.

Geschätzte förderbare Schiefergasvorkommen in der Welt nach wichtigsten Ländern (in Bill. Kubikfuß)
VR China1.275
USA862
Argentinien774
Mexiko681
Südafrika485
Australien396
Kanada388
Lybien290
Algerien231
Brasilien226

Quelle: EIA beruhend auf Schätzungen des Beratungsunternehmens Advanced Resources International

Die mexikanische Regierung erwartet sich von einer Erschließung der Vorkommen zahlreiche Arbeitsplätze und Impulse zur Schaffung von Clustern der chemischen Industrie. Noch mehr Kraftwerke als bisher könnten auf Gas umgerüstet werden. Insgesamt erhofft sich Energieminister Jordy Herrera bis zu einem Prozentpunkt mehr Wachstum pro Jahr.

Die Gasförderung ist verfassungsrechtlich ein Staatsmonopol in Mexiko und wird vom Staatsunternehmen für den Erdöl- und Erdgassektor Pemex (Petróleos de México) wahrgenommen. Die Verteilung kann auch von Privatunternehmen durchgeführt werden. Die Schätzungen der für Gas zuständigen Pemex-Tochter PEP (Pemex Exploración y Producción) zu den Schiefergasvorkommen in Mexiko sind deutlich konservativer als die der EIA. PEP geht derzeit von 250 Bill. Kubikfuß aus. Das Unternehmen hat Ende Oktober 2011 drei erste Bohrungen durchgeführt und plant bis Jahresende weitere sechs. Im Jahr 2012 sollen 20 weitere folgen und schon ab 2013 ist die Förderung kommerzieller Mengen vorgesehen.

Energieexperten sehen die ausschließliche Erschließung von Schiefergas durch Pemex als Hindernis für den Sektor. Aufgrund der niedrigen Gaspreise durch die Fördererfolge in den USA ist der Einsatz der begrenzten Investitionsmittel des Staatsmonopolisten in der Erdölförderung rentabler. Daher sind die Anreize für Pemex gering, die Schiefergasvorkommen in großem Umfange zu erschließen. Die Regulierungsbehörde für den Erdöl- und -gassektor CNH (Comisión Nacional de Hidrocarburos) etwa empfiehlt, ein neues Tochterunternehmen von Pemex für die Gaserschließung zu schaffen. Gleichzeitig sollten ähnlich wie im Erdölsektor über Verträge mit variabler Entlohnung (je nach Fördererfolg) Privatunternehmen in die Erforschung und Förderung eingebunden werden. Nördlich der Grenze zu den USA hat sich seit den 1970er Jahren ein Cluster von erfahrenen Schiefergas-Förderunternehmen herausgebildet, die dem Sektor auch in Mexiko einen Schub geben könnten. Der mexikanische Kongress hatte bereits im Dezember 2011 einen Vorschlag zur Einbindung privater Unternehmen diskutieren wollen, das Thema allerdings dann auf Anfang 2012 vertagt.

Gasnachfrage 2009 bis 2025 nach Sektor (in Mio. Kubikfuß pro Tag)

200920202025
Erdölförderung3.4224.3874.444
Stromsektor2.9334.3414.786
Industrie9131.2961.379
Haushalte83130137
Transport und andere273333
Gesamt7,37710.18610.779

Quelle: Prognosen des Energieministeriums SENER (Prospectiva del Mercado de Gas Natural 2010-2025)

Ein weiteres Hindernis für den Sektor ist das derzeit noch schwach ausgebaute Gas-Verteilernetz in Mexiko. Das bestehende Netz ist bereits stark ausgelastet und kann keine zusätzlichen Lieferungen beherbergen. Derzeit umfasst es 8.704 km mit einer Kapazität von 5 Mrd. Kubikfuß am Tag, die nach Angaben der Regulierungsbehörde mit derzeit 4,9 Mrd. Kubikfuß beinahe erreicht ist. Es konzentriert sich vor allem auf die Golfküste, während der Westen des Landes nicht über Gasleitungen verfügt. Nach Prognosen des Energieministeriums wird die Nachfrage vor allem seitens des Energiesektors in den kommenden Jahren weiter steigen. Das Ministerium erwartet ein jährliches Wachstum von 2,4%.

Anfang November 2011 hatte Präsident Felipe Calderón daher den Bau oder Ausbau von acht Gas-Pipelines mit einer Gesamtlänge von 4.500 km angekündigt, von denen drei bereits ausgeschrieben sind. Zwei weitere Projekte stehen für eine Ausschreibung bereit. Bei drei Gaspipelines wird noch die Dokumentation erstellt. Mit der Umsetzung der Vorhaben würde die Transportkapazität der mexikanischen Netze um 40% erhöht. Außerdem werden vier weitere Bundesstaaten (Zacatecas, Colima, Sinaloa und Morelos) an das Gasnetz angeschlossen. Damit steigt die Zahl der Bundesstaaten mit Gasanschluss auf 26 und die potenzielle Abnehmerzahl verdoppelt sich.

Projekte zum Ausbau der Gasverteilernetze (2012 bis 2018)

PipelineInvestitionsbedarf (in Mio. US$)
Manzanillo358
Morelos210
Tamazunchale, San Luis Potosí600
Chihuahua500
Noroeste, Sonora und Sinaloa3.500
Zacatecas105
Yucatán124
Los Ramones, Nuevo León2.500
Gesamt7.897

Quelle: Tageszeitung Excelsior, Ausgabe vom 9.11.11

Die Projekte sollen als Konzessionen mit Laufzeiten von 20 bis 25 Jahren umgesetzt und bis 2018 abgeschlossen werden. Der Investitionsbedarf wird auf etwa 10,5 Mrd. US$ geschätzt, wobei sich etwa 2,5 Mrd. US$ auf die lokalen Verteilernetze beziehen. Der stellvertretende Minister mit Zuständigkeit für Erdöl und Gas im Energieministerium, Mario Gabriel Budebo, erwartet zusätzliche Millionenbeträge an Investitionen in neue Produktionsbetriebe. Durch Zugang zu Gas würden Hersteller von Autoteilen, Glas, Stahlblechen, Zement, Aluminium, Düngemitteln sowie die gesamte chemische Industrie wettbewerbsfähiger.

Sechs der acht Pipelines werden sich im Norden des Landes befinden, wo auch die größten Schiefergasvorkommen vermutet werden. Sie können aber auch für Importe aus dem Süden der USA dienen. Vier Pipelines sind wiederum direkt mit dem Bau oder der Umrüstung von Kraftwerken verbunden.

Energieminister Herrera stellte Anfang November 2011 außerdem neue Regularien für den Gasmarkt in Aussicht. Ziel sei es, den Wettbewerb in der Distribution zu erhöhen. Auch würden Projekte gestartet, um Gas in komprimierter Form an Industriekunden zu liefern, wo keine Pipelines bestehen. Wichtige Akteure in der Erdgasdistribution in Mexiko sind die Privatunternehmen Gas Natural-Fenosa, GDF Suez-Maxigas und Sempra Energy México. Künftig dürfen die Unternehmen, welche die Pipelines bauen und betreiben auch den Gasvertrieb übernehmen. Bisher galt hier eine strenge Trennung.

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Panorámica interactiva con Google Street View

fotografía panorámica de Fracking in Mexico, con el API de Google Street View

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